Um die Frage kompetent zu beantworten müssen wir die Filterleistung unserer Aktivkohlepatronen in drei Teilbereiche splitten:
1. Partikelrückhaltung
Partikel mit einer Größe oberhalb der Partikelrückhaltegrenze werden auch nach Ablauf der maximalen Kapazität oder zeitlichen Obergrenze von 6 Monaten sicher zurückgehalten. Diese Partikel sind einfach zu groß und passen nicht durch den Filter. Ein Durchbrechen des Filters ist herstellungsbedingt nicht möglich, so können auch bereits gefilterte Partikel nicht freigesetzt werden und bleiben sicher in der Patrone eingeschlossen. Es besteht demnach eine uneingeschränkte Wirkung in Bezug auf alle Partikel, wie Sand-, Rost- oder Kalkpartikel oder andere Schwebeteilchen, die vor allem durch das Leitungsnetz ins Trinkwasser gelangen können.
2. Bakteriensicherheit
Alle unsere Patronen mit einer Feinheit von ≤ 0,6µm sind auf Grund Ihrer Porengröße bakteriensicher. Die Referenzpatrone NFP Premium wurde von der Universität Bielefeld in einem Laborversuch über 6 Monate getestet und als bakterienundurchlässig bestätigt worden.
Nach 6 Monaten muss laut DIN EN 806 die Patrone gewechselt werden. Daher gibt es keine Untersuchungen, die eine konkrete Aussage über das Verhalten von angesammelten Bakterien auf der Patronenaussenseite nach diesem Zeitraum aussagen.
Da unsere Filter umweltfreundlich ohne Silber, Chemie oder UV-Bestrahlung arbeiten werden die Bakterien im Filter nicht abgetötet und sammeln sich daher auf der Aussenseite der Patrone an. Aktivkohle bietet hierzu auch einen guten Nährboden. Der Grund für den Wechsel ist daher einerseits die Hygiene im Filtergehäuse, jedoch vor allem der Schutz des Leitungssystems vor dem Filter. Wenn der Filter nicht rechtzeitig gewechselt wird können Bakterienkolonien anfangen rückwärts im Leitungssystem zu wandern. Man hat durch den Filter eine Art Keimsperre geschaffen. Dies nennt man retrograde Verkeimung (bildlich gesprochen könnten die Bakterien dann eben im Bad oder beim Nachbarn rauskommen, sollte der Filter stark verkeimt sein). Hierdurch gefährdet man die Hygiene des gesamten Leitungsnetzes. Daher ist der Wechsel der Patrone nach 6 Monaten sehr wichtig, damit man keine Brutstätte für Bakterien schafft.
Eine Gefahr für das gefilterte Trinkwasser besteht jedoch nicht, da Bakterien auch nach der Zeit von 6 Monaten nicht durch die Patrone passen. Wie lange es dauern würde, bis sich evtl. angesammelte Bakterien durch die Patrone hindurch arbeiten ist nicht untersucht worden. Vermutlich dürfte das sehr lange dauern, jedoch eines Tages würden auch Bakterien wahrscheinlich durch den Filter kommen.
3. Adsorptive Rückhaltung
Die Adsorptive Rückhaltung unserer Aktivkohlepatronen wird in 3 Bereiche unterteilt. Rückhaltung durch: Mikroporen (< 1 nm), Mesoporen (1 nm -25 nm) und Makroporen (> 25 nm).
Ist die maximale Kapazität der Aktivkohle erreicht, so sind alle Poren mit Kohlenwasserstoffverbindungen gesättigt. Bei unseren verwendeten Trinkwasserpatronen sind in der Regel zuerst die Makroporen belegt. Hier lagern sich überwiegend Geruchs- und Geschmacksverbindungen an. Sobald die Poren belegt sind können weitere Moleküle dieser Porengruppe den Filter ungehindert passieren. Daher ist etwa zur Zeit, wenn der Filterwechsel ansteht auch meist ein geschmacklicher Unterschied des Wassers wahrzunehmen. Das liegt daran, dass die großen Makroporen gesättigt sind und Geschmacksmoleküle die Patrone wieder passieren können.
Als nächstes würden sich die Mesoporen und Mirkoporen zusetzen. Das würde bedeuten, dass weitere organische Verbindungen gleicher Porengröße durch die Patrone hindurchfließen und die Patrone in diesem Bereich nicht mehr filtert. Auf Grund der sehr hohen inneren Oberfläche unserer Patronen und der speziellen Ausrichtung auf organische Verbindungen ist die Kapazität der Patronen sehr hoch, wodurch keine sofortige Gefahr für das Wasser besteht. Wenn die Obergrenze von 6 Monaten eingehalten wird besteht auch bei starker Verunreinigung eine extrem hohe Sicherheit für alle organischen Verbindungen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wenn die Patrone nach 6 Monaten nicht gewechselt wird besteht weiterhin voller Schutz vor Partikeln oberhalb der angegebenen Partikelrückhalterate. Die Baktereinsicherheit bleibt vorerst bestehen, jedoch gefährdet man eine Verkeimung des Leitungssystems. Auch der entstehende Biofilm vermindert die Adsorptionsleistung. Sobald alle Poren gesättigt sind können organische Verbindungen, wie Medikamente, Hormone etc. die Patrone wieder passieren.
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